Tipps für die Jahreszeit

Alte Heil-und Hausmittel

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Viele Heil- und Hausmittel blicken auf eine sehr lange Tradition zurück, ihre Wiederentdeckung liegt immer mal wieder im Trend. Grundsätzlich spricht erst einmal nichts dagegen, vor allem bei leichten Beschwerden zunächst Hausmittel auszuprobieren. In einigen Fällen kann man sich damit einen Gang zum Arzt oder den Griff in den Medikamentenschrank sparen. Wichtig sind beim Einsatz von Hausmitteln jedoch einige Aspekte, die man beachten sollte.

Viele Hausmittel werden seit sehr langer Zeit eingesetzt. Bei einigen wurde die Wirksamkeit zwischenzeitlich auch wissenschaftlich belegt, so ist beispielsweise bewiesen, dass Honig antibakteriell wirkt. Bei anderen Mitteln ist aber das Gegenteil der Fall: Sie sind nicht wirksam oder wirken nicht so, wie man lange Zeit geglaubt hat, und sollten deswegen nicht verwendet werden. Ein Beispiel dafür ist, dass man vor einiger Zeit geglaubt hat, es wäre ratsam, Mehl auf Wunden oder Verbrennungen zu streuen. Heute weiß man, dass man damit nur eine Verschlimmerung erzielt. Bei jedem alten Hausmittel ist es also wichtig, sich zu informieren, ob dieses Mittel wirklich für die Anwendung geeignet ist, die man geplant hat.

Ein weiterer Aspekt, vor allem bei Heilpflanzen, betrifft Überempfindlichkeiten oder Allergien. Jedes Kraut kann grundsätzlich auch Nebenwirkungen haben oder man kann überempfindlich oder auch allergisch darauf reagieren, deswegen ist Vorsicht bei der Anwendung geboten. Am besten hält man vorher Rücksprache mit dem Hausarzt.

Wichtig ist auch: Werden Beschwerden durch die Anwendung von Hausmitteln nicht in einem vertretbaren zeitlichen Rahmen besser oder verschlimmern sich Symptome sogar, sollte man damit in jedem Fall zum Arzt gehen. Schwere Erkrankungen gehören sowieso in ärztliche Behandlung und sind kein Fall für Hausmittel.

Bei alltäglichen leichten Erkrankungen kommt man mit Hausmitteln jedoch oft schon recht weit. Die Auswahl und die Anwendungsbereiche sind entsprechend groß. So gibt es Hausmittel gegen Erkältung, gegen Magen- oder Verdauungsbeschwerden, gegen Entzündungen und gegen viele weitere Beschwerden.

Klassiker bei Erkältungen sind beispielsweise Tees aus Heilpflanzen und Honig. Je nach dem Schwerpunkt der Symptome kann man eine andere Pflanze verwenden. Thymian, Salbei und Lindenblüten helfen bei Husten, Kamille ist gut gegen Halsschmerzen. Auch das Gurgeln mit Salbei kann hier helfen.

Inhalationen zählen ebenfalls zu den Hausmitteln, geeignet ist hier zum Beispiel Kamille oder Minze. Die berühmte Hühnersuppe hilft, indem sie viel Flüssigkeit liefert und den Elektrolythaushalt ausgleicht. Sowohl zur Behandlung von Erkältungen als auch zur Vorbeugung sind Nasenspülungen mit einer Salzlösung sehr gut geeignet.

Tritt Fieber auf, sind zum Beispiel Wadenwickel ein Hausmittel mit sehr langer Tradition. Dazu umwickelt man die Unterschenkel mit lauwarmen, feuchten Tüchern und wickelt darum eine weitere Schicht Tücher oder legt die eingewickelten Beine auf eine saugfähige Unterlage, damit Bett oder Sofa nicht nass werden. Die Wickel werden nach höchstens einer halben Stunde entfernt bzw. erneuert. Die Feuchtigkeit wird durch die Körperwärme zum Verdunsten gebracht, damit wird umgekehrt dem Körper Wärme entzogen und das Fieber so gesenkt.

Wenn die Verdauung streikt und es zu Verstopfung kommt, wirken einige Lebensmittel abführend. Dazu zählen zum Beispiel Sauerkraut, Kirschen und Milchprodukte. Aber auch Apfel- und Pflaumensaft regen die Verdauung an.

Auch bei anderen Magen-Darm-Beschwerden kann man auf zahlreiche Hausmittel zurückgreifen. So ist Fenchel grundsätzlich gut für die Verdauung und kann, in aller Regel in Form von Tee, schon kleinen Kindern gegeben werden. Gegen Übelkeit helfen zum Beispiel Ingwer- und Pfefferminztee, auch Anis ist hilfreich. Bauchschmerzen lassen sich nicht nur durch Fencheltee, sondern auch durch Kamillentee lindern. Auch Wärme hilft oft bei Bauchkrämpfen.

Bei Wärme handelt es sich ohnehin um eines der Hausmittel mit dem breitesten Anwendungsspektrum. Sie hilft nicht nur bei Erkältungen, sondern auch bei verspannten Muskeln. Man kann zum Beispiel ein warmes Bad nehmen oder ein Kirschkernkissen auf die betroffene Stelle legen. Neben Wärme sind im Falle von Verspannungen auch einige ätherische Öle hilfreich, zum Beispiel Lavendel.

Die Bandbreite alter Hausmittel und ihrer Einsatzbereiche ist insgesamt sehr groß und vielfältig. Sich ein wenig zu informieren, kann also tatsächlich helfen, manche kleinen alltäglichen Leiden vergleichsweise schnell zu kurieren.

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